Orchideen in unseren Biotopen

Die Colombowiese gehört zu den Kalk-Halbtrockenrasen rund um Straden.

Die Orchideen waren schon immer eine der wichtigsten Pflanzengruppen und haben eine große Zahl an Liebhabern nicht nur in Europa sondern Weltweit. Das Besondere an den Orchideen der gemäßigten Zonen ist ihr erdgebundenes Wachstum. Anders als die Aufsitzer-Pflanzen der Tropen, welche mit luftbürtigen Mikroorganismen zusammenleben, sind unsere Arten auf Symbiosen mit im Boden lebenden Mikroorganismen angewiesen. Diese Mikroorganismen kommen jedoch nicht überall vor. Es braucht schon sehr nährstoffarme Standorte, damit sie sich ansiedeln können und die Grundlage für ein Orchideenwachstum erst ermöglichen.

Das Schadler Niedermoor ist das letzte Niedermoor in der Südoststeiermark und nur rund 2000 m² groß

Wiesenorchideen sind regional schon besonders selten anzutreffen. Durch unsere Bewirtschaftung, „Einmähdig und keine Düngung“ fördern wir das Orchideenwachstum zusätzlich. Manche Flächen werden nur alle 2 Jahre gemäht. Wichtig ist dabei auch, dass die Flächen nicht mit schweren Maschinen bewirtschaftet werden, die den Boden zusammendrücken und dadurch die Wasseraufnahmefähigkeit verschlechtern. Leider kommen über die Luft schon so viele Nährstoffe, vor allem Stickoxide auf die Wiesenflächen, dass Orchideen und andere empfindliche Arten (z. B.: Flechten) verschwinden.

Die Mongawiese liegt in einem Grundwasserreichen Gebiet

Unsere Wiesenorchideen haben zum Großteil ein südlicheres Verbreitungszentrum. D. h. sie sind zusätzlich wärmeliebend und ihr Vorkommen in der Südoststeiermark weißt darauf hin, dass bei uns südliche Verhältnisse vorherrschen. In den letzten 30 Jahren hat es sich klar herauskristallisiert, dass die mit der Erwärmung zusammenhängenden zunehmenden längeren Trockenheitsphasen das Wachstum auf den Flächen verringert. Nur in feuchten kalten Jahren, so wie heuer, steigert sich die Aufwuchs -Menge oft weit über den Normalwert.

Die Stieglerwiese ist eine der letzten unverbauten Hügelkuppen-Wiesen im Bezirk

Orchideen sind grundsätzlich geschützte Pflanzenarten und weil sie so selten vorkommen, werden auch ihre Standorte geheim gehalten, damit sie nicht auch noch von rücksichtslosen Fotographen zusammen getreten werden. Trotzdem machen wir Führung zu einigen Standorten, um den Menschen diese zarten Geschöpfe unserer Wiesen zu zeigen und sie für den Schutz der Orchideenwiesen zu sensibilisieren.

Seit 1980 ist die Landesnaturschutzwiese Schuffergraben gesichert

Die Wiesenorchideen: Helm-Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut, Breitblättriges Knabenkraut, Brand-Knabenkraut, Großes Zweiblatt und Spinnen-Ragwurz blühen schon im Mai, eine Art, das Kleine Knabenkraut kommt sogar schon im April hervor. Fünf Arten blühen später. Dazu gehören: die Pyramiden-Hundswurz, die Adriatische Riemenzunge, die Bienen-Ragwurz, der Sumpf-Ständel und die Herbst-Drehähre. Die Waldorchideen blühen meist im Hochsommer. Zu ihnen gehören die Waldhyazinthen, die Waldvögelein-Arten und einige Ständelwurzen. Eine Übersicht findet man auch im Naturführer Steirisches Vulkanland unter www.natur.vulkanland.at.