Zertifizierung der Erwachsenenbildung

Bei einem Workshop im Nationalpark Gesäuse lud das Bildungsnetzwerk und die Bildungsabteilung des Landes Steiermark zu Gesprächen zur Zukunft der Umweltbildung und Naturschutz ein. Begrüßt wurden wir vom Nationalpark-Geschäftsführer Herbert Wölger, der uns einen Überblick über die Aufgaben seiner Mannschaft im Nationalpark gab. Danach gab es Gruppenarbeiten zu verschiedenen Themen der Erwachsenenbildung, wie Zielgruppenerreichung, Qualitätsentwicklung, Kooperationen und Sichtbarkeit in der Erwachsenenbildung.

Angeregte Gespräche bei der Wanderung

Nach einer Kräftigung spazierte man zum Erlebniszentrum Weidendom. Es gab viel zu besprechen, denn auch die etablierten Wissensvermittler stehen seit kurzem vor neuen Aufgaben. Die Zertifizierung durch ÖZERT und die pädagogischen Grundausbildungen der Vortragenden führen derzeit zu einem Engpass in der Wissensvermittlung zumindest bei geförderten EU-Projekten der Öffentlichkeitsarbeit. Das liegt daran, dass seit kurzem ein pädagogisches Grundäquivalent von 40 Wochenstunden (ca. 500 Unterrichtsstunden an der PÄDAG oder 2 Jahre Studium) bei den Wissensvermittlern gefordert wird, welches derzeit selbst eingefleischte Experten der Naturvermittlung nicht vorweisen können. Kommt es nun zu einem Stillstand?

Schatten im Weidendom

Von den Landesabteilungen wird ein Aufruf zu blockweise gestaffelten pädagogischen Einheiten während der arbeitsarmen Wintermonate gefordert, wo es den arbeitenden Menschen möglich wird, teilzunehmen. Kritisiert wird auch, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Projekt generell unter Bildungsarbeit eingestuft wird, geht es doch in den Schutzgebieten vorwiegend um Partnerschaften verschiedener Landnutzern und deshalb bei den Veranstaltungen nicht überwiegend um Bildungsarbeit. Auch bei den Rangertouren ist der geleitete Naturtourismus vor der Bildungsarbeit zu sehen.

Vortrag im Naturerlebniszentrum des Nationalparks Gesäuse