Ramsarwanderung an der Grenzmur 2024

Der Ramsar-Gedanke widmet sich weltweit dem Schutz der Feuchtgebiete. In der Stadt Ramsar im Iran haben sich am 2. Februar 1971 mehr als 40 Staaten zu einer Verabschiedung dieser Konvention zusammengefunden und im Laufe der Jahre sind weitere Staaten dem Bündnis beigetreten. Bisher hat Österreich 22 Ramsar-Schutzgebiete ausgewiesen.

Geschützt werden sollen die Boden- und Wasserverhältnisse und die damit zusammenhängende Artenvielfalt in diesen Gebieten. Ein längst nötiges Bodenschutzgesetz fehlt in Österreich jedoch.

Registrierung der Teilnehmer und Ausgabe der Wanderplaketten nach dem Alphabet

Die aufwendigen Vorbereitungsarbeiten haben sich gelohnt. Zur heurigen Ramsarwanderung gab es ca. 450 Teilnehmer aus den vier Staaten Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Gemein haben alle den Bezug zur Lebensader Mur (Reka Mura). Der Fluss versorgt von Spielfeld bis nach Legrad ca. 300.000 Menschen mit Trinkwasser, den Auwald und die Landwirtschaft mit Grundwasser.

Die Mur senkt die Umgebungstemperatur und ist für das Kleinklima in Zeiten der zunehmenden Erderwärmung ein wichtiger regionaler Faktor. Der Murauwald ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, er ist Naherholungsgebiet und bietet Wohlfahrtsfunktion, wie die Luftfilterung, Oberflächenkühlung, Bestäuber, und vieles mehr.

Mitarbeit der Ortsgruppe Bad Radkersburg der Berg- und Naturwacht am Liebmannsee

Das Murschutzkomitee, oder Moja Mura, besteht aus über 30 Vereinen, Gemeinden, Körperschaften und trifft sich seit fast 25 Jahren zur jährlichen Begehung verschiedener Abschnitte. Es wird dabei aber nicht nur der Naturgenuss vermittelt.

Ebenso werden Schwachpunkte im System angesprochen, wie z. B.: die Mülldeponie in der Mur bei Cersak in Slowenien, die begradigte Mur, der fehlende Nachschub an Geschiebe (Schotter) aus dem Gebirge aufgrund der Kraftwerksketten im Oberlauf und die damit verbundene Absenkung der Mursohle, bis zum Verschwinden des Flusses in Zukunft.

Zeichen dafür sind

  • die Verlängerung des Mur-Kanals
  • oder die Tieferlegung der Trinkwasserbrunnen im Auwald
  • das gebietsweise Absterben des Ulmen-Eschen-Auwald-Bereiches

Die Ausweisung als Biosphärenpark darf nicht das Ende der Bemühungen um die Revitalisierung sein. Als Tourismusfaktor allein kann die Mur und der Auwald nicht herhalten.

Startbereich Liebmannsee mit Fritz Gomboz dem Leierkastenspieler aus Laafeld

Der Blaurackenverein Lebende Erde im Vulkanland und die Berg- & Naturwacht Ortsgruppe Bad Radkersburg, sowie Freiwillige haben diesen Tag gestaltet und gemeinsam organisiert. Mag. Bernard Wieser zeigt sich mit dem Besuch zufrieden.

Aus Slowenien sind große Gruppen gekommen. Moja Mura (Samo Tuš), Museum Norosti ( Sonja Bezijak), der RTV-Verein aus Marburg-Umgebung, Tabrih (Frank Zisko) aus dem Pomurje-Abschnitt oder eine Delegation aus Murska Sobbotha und dem Naturpark Goricko (Stanka Desnik) haben mit Bussen allein über 150 Personen zur Wanderung gebracht.

Ein Bus aus Kroatien aus dem Medjimurje-Naturpark (Sinisa Golub) zeigt das große Interesse aus den Nachbarländern. Eine besondere Wertschätzung war die Teilnahme der Bürgermeisterin aus Gornja Radgona Urška Mauko Tuš, sowie LAbg. Sandra Krautwaschl und Andreas Lackner vom Steirischen Landtag.

450 Teilnehmer wandern entlang der Mur

Die Wanderung startete am Liebmannsee. Iris Liebmann hat uns ihre Infrastruktur dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt und extra für die Wanderung geöffnet. Für die Registrierung der Teilnehmer und die Ausgabe der Wanderplaketten des Murschutzkomitees wurde der Ansturm der Teilnehmer auf drei Tische verteilt.

Glühmost vom Blaurackenverein bei der Labestation River-scool in Donnersdorf bei der Mur-Radbrücke

Um 09 Uhr 30 begannen die Begrüßungsreden von Bernard Wieser, Stanka Desnik, Sinisa Golub, Bgm. Urska Mauko Tuš und Samo Tuš. Die Lautsprecheranlage und die Übersetzungen wurden von Reinhard Padinger, einem Vorstandsmitglied des Blaurackenvereines bewerkstelligt.

Labestation

10 Uhr Abmarsch. Der Biologe Andreas Tiefenbach führt die Wanderteilnehmer auf der zuvor von Leo Ladenhauf-Lieschnegg und Bernd Wieser ausgewiesenen Strecke an. Schon bald zieht sich der Trupp in die Länge.

Essensausgabe im Zielbereich Liebmannsee – Um Müll zu sparen wurden von den Teilnehmern auf Bitte der Veranstalter eigene Trinkbecher und z. Teil eigenes Essgeschirr mitgenommen

Nach 8 Kilometer entlang der nördlichen Auwaldgrenze und schließlich über einen Stichweg durch den Wald zur Mur-Radbrücke bei Donnersdorf gelangen die Teilnehmer zur Labestation. Es gibt Minaralwasser sowie Saft und Glühmost vom Blaurackenverein, neben einen herrlichen Blick bei schönstem Wetter auf den Grenzfluss-Abschnitt.

Wasservögel ziehen am Fluss aufwärts.

Abendstimmung am zugefrorenen Liebmannsee

Nach der Stärkung geht es am Flussufer entlang des Erhaltungsweges zurück zum Liebmannsee. Nach 3-4 Stunden Wanderung auf 15 Kilometer treffen die Teilnehmer der Reihe nach beim Gasthaus Liebmann ein. Es warten Gulasch- und Bohnensuppe mit Getränken zur Stärkung und Sitzmöglichkeiten zum rasten mit Blick auf die Seefläche des Liebmannsee.

Gelegenheit zur ersten Frühlingsbräune und Vitamin-D-Tankung.